Herbstzeit ist auch Nüsse-Zeit. Sobald die ersten knackigen Früchte von den Bäumen uns Sträuchern fallen, sollten wir es den Eichhörnchen gleichtun und zu sammeln beginnen, denn die leckeren Energiespender bringen die kleien grauen Zelen auf Trab und versorgen mit lebenswichtigen Nährstoffen.
1. Eiweißspender ohne Gleichen
Kaum ein pflanzliches Lebensmittel enthält soviel Eiweiß. Den Rekord hält die Erdnuss: 26g auf 100g Nüsse - das ist mehr als in einem Hühnerei! Die altamerikanische Frucht besitzt zudem innerhalb seines Eiweißgehalts einen hohen Anteil am Baustein Tryptophan, der für einen ruhigen Schlaf sorgt. Der Figur zuliebe sollten Erdnüsse am Besten ungesalzen als Beigabe zu fernöstlichen Gerichten in Gemüse oder Reis, im Salat oder als Öl und nicht in Form der kalorienreichen Erdnussbutter genossen werden.
2. Geschmackssache
Neben Wal- und Haselnuss hat die Welt dieser kleinen Kraftpakete noch einiges zu bieten: Erdmandel, Cashewkerne, Aschanti-, Para-, Pekan- oder Kokosnuss bringen exotischen Knabberspaß und sind mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich. Übrigens: Auch Pistazie und Esskastanie zählen, wie die Haselnuss, im botanischen Sinn zur Familie der Nüsse, während die Aschanti- oder Erdnuss eine Hülsenfrucht ist und alle anderen genannten Sorten zur Gattung der Steinfrüchte gehören, da bei ihnen nur die innere Fruchtwand verholzt ist und sie außen von einer weichen Hülle, dem Fruchtfleisch, umgeben sind. Echte Nussfrüchte besitzen eine völlig verholzte Fruchtwand.
3. Energielieferant Eisen
Sie sind müde, erschöpft, können sich nicht konzentrieren? Kommen Haarausfall, Kopfschmerzen und ständige Infektionen hinzu, leiden Sie womöglich unter Eisenmangel. Das Mineral ist Bestandteil des Blutfarbstoffes Hämoglobin, der Sauerstoff aus den Lungen in alle Organe transportiert. Außerdem ist Eisen an vielen Stoffwechsel- und Immunfunktionen beteiligt. Mangelerscheinungen sind bei Frauen häufig. Deshalb gilt vor allem für sie: täglich 100g Pistazien knabbern, um den Bedarf von 14mg zu sich zu nehmen.
4. Kraftnahrung für die Nerven
Der hohe Anteil an den Vitaminen der B-Gruppe ist zusammen mit Lezithin unverzichtbar für den Energiegewinn der Nervenzellen. Vitamin B1, auch Thiamin genannt, spielt eine wesentliche Rolle bei der Erregungsübertragung von den Nerven auf die Muskeln, Riboflavin (Vitamin B2) sorgt für die Produktion von Stresshormonen, Niacin (Vitamin B3) ist für ein gutes Nervenkostüm zuständig und die Pantothensäure (Vitamin B5) verteilt die Energie. Der Mineralstoff Lezithin, ein Phosphatid, verbessert die Denk- und Merkfähigkeit. Enthalten sind diese Kraftstoffe fürs Gehirn vor allem in Walnüssen, Pinienkernen, Pistazien, Mandeln und Sesamsamen.
5. Kampfpatrouille des Körpers
Vitamin E schützt die Zellen vor den freien Radikalen. Schädigen sie das Erbgut in den Zellkernen, können Erkrankungen wie Krebs und Alzheimer entstehen. Das Vitamin findet dabei im Spurenelement Selen einen Verbündeten. Es stärkt außerdem die Immunabwehr, indem es die weißen Blutkörperchen aktiviert. Wichtige Selen- und Vitamin-E-Spender sind Mandeln. Schon 5g versorgen mit der empfohlenen Tagesdosis von 10mg.
6. Zink macht Lust aufs L(i)eben
Wer seine Libido wieder in Schwung bringen möchte, sollte auf einen gedeckten Zinkbedarf (15mg/Tag) achten. Das Spurenelement beeinflusst den Haushalt der Sexualhormone, aktiviert zahlreiche Enzyme und ist am Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt. Es beschleunigt die Wundheilung und unterstützt das Immunsystem. Eine Mangel kann sich in Abwehrschwäche, Potenz-, Geruchs- und Geschmacksstörungen bemerkbar machen. Besonders für Schwangere und Diabetiker ist eine reichliche Zufuhr notwendig, denn Diabetiker scheiden mehr Zink mit dem Urin aus; Zinkmangel während der Schwangerschaft kann beim ungeborenen Kind zu Missbildungen führen. Gute Zinklieferanten sind Pekannüsse, die den Tagesbedarf bei einem Verzehr von 300g decken.
7. Monatelanger Knabberspaß
Nüsse sollten bei einer Temperatur von 10 - 15 Grad dunkel, trocken und luftig, am besten in einer Holzkiste oder im Netz aufbewahrt werden, sonst trocknen sie aus, verlieren an Aroma und wertvollen Inhaltsstoffen. Länger als sechs Monate sollten Nüsse nicht gelagert werden.
8. Salzverzicht schont Herz und Nieren
Grundsätzlich sollte man ungesalzene Nüsse zum Knabbern bevorzugen. Gesalzene Erdnüsse beispielsweise enthalten oft minderwertiges Kochsalz, das zu Bluthochdruck führen kann und die Nieren unnötig belastet. Besser: auf mit Jodsalz gewürzte Nüsse umsteigen oder gleich enthaltsam bleiben.
9. Aromatischer Genuss
Um das optimale Aroma zu erhalten, sollten Nüsse immer in der Schale gekauft und erst zu Hause weiter verarbeitet werden. Vor dem Zerkleinern ist bei Wal-, Haselnüssen und Mandeln das Entfernen der Haut um das Nussfleisch empfehlenswert, sonst bleibt ein bitterer Geschmack. Die beiden ersten Sorten einfach auf ein Blech legen, kurz anrösten und danach in einem Handtuch zwischen den Händen reiben, dann löst sich die Haut wie von selbst. Mandeln werden am besten kurz blanchiert, bevor sie, ebenso in ein Tuch gelegt, hin- und hergerieben werden.
10. Wochenplaner Nussgenuss
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Ein Mineral für jeden Tag
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Tag
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Montag
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Dienstag
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Mittwoch
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Donnerstag
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Freitag
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Samstag
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Sonntag
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Nährstoff
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Kalzium
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Eisen
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Kalium
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Kupfer
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Magnesium
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Phosphor
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Selen
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Tagesbedarf
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800mg
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14mg
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200mg
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1,2mg
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300mg
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800mg
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75µg
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Enthalten in
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250g Haselnüsse
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100g Pistazien
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25g Mandeln
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100g Erdnüsse
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150g Pekanüsse
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150g Paranüsse
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200g Cashewnüsse
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